Die sexuelle Gewalt im bewaffneten Konflikt in Kolumbien hat die Landfrauen in Meta schwer getroffen; sie mussten jahrelang schweigend leiden. Dank des Propaz-II-Programms und Einrichtungen zur psychischen Unterstützung wie Asofuturo haben Frauen wie Milena die Kraft gefunden, sich vor der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden ihren Geschichten zu stellen. Heute ist Milena eine Führungspersönlichkeit, die ihren Schmerz in Inspiration umwandelt, die Rechte der Frauen verteidigt und sich dafür einsetzt, dass sich diese Ereignisse nicht wiederholen.

María Argensola, Embera-Führerin und Friedensbeauftragte in Florencia, Caquetá, hat ihr Leben der Heilung und Stärkung von Frauen gewidmet, die Opfer von sexualisierter Gewalt sind. Mit ihrer Organisation "Überlebende Frauen mit Gedächtnis" und der Unterstützung von Propaz II fördert María Räume für Pflege und psychosoziale Heilung. Ihr Prozess mit Propaz II hat ihr geholfen, ihren Schmerz in Resilienz zu verwandeln und ihre Würde sowie ihre Kraft als Betreuerin und Hüterin der Erinnerung und des Territoriums wiederherzustellen, während sie die indigene Teilnahme an Gerechtigkeit und Wahrheit stärkt.

Judith Torres Castro, bildende Künstlerin aus Ocaña, Norte de Santander, und alleinerziehende Mutter, hat die Kunst als Werkzeug für Heilung und Empowerment im Catatumbo genutzt. Gewinnerin des Wettbewerbs "Die Kunst der Wahrheit", thematisiert Judith in ihrem Werk das weibliche Empowerment und die Resilienz, und konzentriert sich darauf, den neuen Generationen den Wert von Frieden und Erinnerung zu vermitteln. Ihr Werk spiegelt den Übergang vom Schmerz zur Hoffnung wider, mit einer Chrysalise in ihrem Bauch, die den Wandel symbolisiert, und einem Schmetterling, der zur Transformation für eine friedliche Zukunft in ihrer Region inspiriert.

Raiza, eine Transfrau und Menschenrechtsaktivistin in Meta, ist ein Symbol für den Kampf für Respekt und die Rechte der LGTBIQ+-Bevölkerung in der Region. In über fünfzehn Jahren unermüdlicher Arbeit hat sie eine Organisation gegründet, die diese Rechte verteidigt und selbst direkt vom Konflikt betroffen ist. Mit der Unterstützung des Propaz-II-Programms haben Raiza und ihr Team Räume für Dialog geschaffen und der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden Berichte vorgelegt, in denen sie die Verletzungen der LGBTIQ+-Bevölkerung in Meta sichtbar gemacht haben. Außerdem arbeiten sie mit dem Sekretariat für Frauen und Geschlechterfragen zusammen, um eine integrative öffentliche Politik zu fördern.

Franklin, ein 43-jähriger Gemeindevorsteher in Belén de los Andaquíes, arbeitet im Tageszentrum für Senioren und wird für sein Engagement am Opferbeteiligungstisch ausgezeichnet. Als Sohn einer Bauernfamilie konnte er seine Schüchternheit durch psychosoziale Heilungserfahrungen überwinden und sich daraufhin in der Kommunalpolitik engagieren, motiviert durch seinen Wunsch, seiner Gemeinde zu dienen und die natürliche Umwelt zu schützen. Seine Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie Führung in einem Umfeld des Respekts und Vertrauens gedeihen kann und sowohl das kollektive Wohlergehen als auch die Pflege des Territoriums fördert.

Eine Übung zur Stärkung psychosozialer Kompetenzen mit Mitarbeitenden der Einheit zur Rückerstattung von Land (URT) fand in einer der größten Territorialdirektionen des Landes statt, mit dem Ziel, die Qualität der Betreuung und die Wirkung der missionarischen Prozesse der Institution zu verbessern. Diana Rivas, eine Mitarbeiterin der URT, betonte die Bedeutung dieses Raums als eine kontinuierliche Gelegenheit zur Schulung und Qualifizierung und wies darauf hin, dass es sich um eine Art von Erfahrung handelt, die regelmäßig, mindestens einmal im Jahr, wiederholt werden sollte, um die berufliche Entwicklung und das Wohlbefinden des Teams fortzusetzen.

Luz Mary Villa Triana ist eine kommunale Anführerin und Politikerin in San José del Fragua, Caquetá, die an der Stärkung der Gemeinderäte mit dem Programm für gute kommunale Regierungsführung für den Frieden gearbeitet hat. Zu ihrer Arbeit gehört die Gründung von Frauen- und Geschlechterkommissionen, die Organisation einer Dienstleistungsmesse für die Gemeinschaft und die Koordination von über 70 JAC, um den Entwicklungsplan der Gemeinde zu formulieren. Außerdem war sie die einzige ländliche Frau im Gemeinderat während zwei aufeinanderfolgender Amtszeiten und festigte ihren Einfluss sowohl auf kommunaler als auch auf politischer Ebene.

Paulina Cobo Mahecha hat 20 Jahre damit verbracht, ihre Tochter María Cristina zu suchen, die 2004 in Guaviare verschwunden ist. Ihre Geschichte repräsentiert das Leiden vieler Mütter in Kolumbien. Um das Andenken an ihre Tochter und an andere Verschwundene zu ehren, gründete sie die „Cristinas de la Paz“, Stoffpuppen, die den Kampf der suchenden Mütter symbolisieren. Ihr Forumstheater „Das Leben der Abwesenheiten“, das den Schmerz des bewaffneten Konflikts und die Suche nach Frieden thematisiert, wurde am 9. April 2023 im Teatro Colón in Bogotá mit Unterstützung des Programms ProPaz II der deutschen Zusammenarbeit GIZ aufgeführt.